An Marokko bringt die Entdeckung von Knochen durch einen französischen Forscher unsere Vorstellung von der Vorgeschichte durcheinander. Die spannende Geschichte eines wissenschaftlichen Abenteuers zwischen dem Zusammenbruch von Gewissheiten und technologischem Können. Ein Schädel mit einem länglichen Gesicht und markanten Augenbrauenkämmen: Das war die unglaubliche Entdeckung, die 1960 von einem Arbeiter in einer Mine in Djebel Irhoud, Marokko, gemacht wurde. Könnte es ein Neandertaler sein? Carbon 14 macht es möglich, den Fund auf mehr als 40000 Jahre zu datieren, aber wann geht er genau zurück? In den 1980er Jahren stellten der französische Forscher Jean-Jacques Hublin und sein Kollege, der marokkanische Professor Abdelouahed Ben-Ncer, eine andere Hypothese auf. Für sie würde der Schädel keinem Neandertaler, sondern einem Homo sapiens gehören und viel älter sein. 2005 nahmen die beiden Paläoanthropologen die Ausgrabungen mit einem internationalen Team wieder auf. Die siebte Sedimentschicht liefert ihnen einen schwindelerregenden Schatz: die Überreste von fünf verschiedenen Individuen. Die Datierung durch Thermolumineszenz, zuverlässiger als Kohlenstoff 14, datiert ihren Ursprung auf 300000 Jahre zurück. In völligem Widerspruch zu der allgemein akzeptierten Theorie, die das Auftreten unserer Spezies vor 200000 Jahren in Ostafrika ansiedelte. Diese über 100000 Jahre alten Überreste wurden mehr als 6000 Kilometer von der Region entfernt entdeckt, die die Wiege des Homo sapiens beherbergen soll. Es ist eine Revolution in der Vision unserer Ursprünge und unseres Evolutionsprozesses, die dieser erstaunliche Dokumentarfilm erzählt. Ein Paradigmenwechsel, der die wissenschaftliche Welt dazu zwingt, ihre Grundlagen ebenso zu überprüfen wie Schulbücher, ihre Kapitel zu überarbeiten. Ausgeschmückt mit den Zeugnissen der Hauptprotagonisten, würdigt die Geschichte ein langfristiges Abenteuer, das mit Intuitionen, Spannung und Krönungen verwoben ist. Für die breite Öffentlichkeit ist es auch die Entdeckung einer Paläontologie, die ins Hightech-Zeitalter eintritt: Scans, 3D-morphometrische Analysen, virtuelle Rekonstruktionen und andere Technologien. Zwischen der Entstehung einer primitiven Vergangenheit und der Raffinesse futuristischer Werkzeuge liegt ein faszinierendes Paradoxon.
Die Genesis der Menschheit - Das Ganze: Omnibus
Eigenschaften
Ist erwachsenes Produkt | |
Release Date | 2021-03-14T00:00:01Z |
Sprache | Französisch |
Seitenzahl | 684 |
Veröffentlichungsdatum | 2021-03-14T00:00:01Z |